Die Gründung

Sehr geehrte Damen und Herren,

oft werde ich gefragt, wie ich denn auf die Idee kam, Kindern in Kambodscha zu helfen. Ich, der bis zum März 2012 noch niemals in Asien war. Meine Antwort verwundert die Fragenden dann, vor allem der erste Teil dieser Antwort: „Meine Spinnenphobie und ein Buch“.

Ich wollte einen Freund nach Vietnam begleiten, und auf „Facebook“ fragte ich, ob es denn dort Spinnen gäbe. Jemand meldete sich und schrieb: „Frag mal Sun Sothy in Kambodscha.“ Ich kannte die Frau nicht, doch schrieb ich ihr und sie schrieb freundlich zurück, ich solle mir keine Sorgen machen, und dass es keine großen Spinnen geben würde. Dann recherchierte ich, wer denn diese nette Frau, die mir meine Ängste nahm, ist, und stieß auf das großartige Engagement von Sun und ihrem Mann Roger Valkenborghs. Ich erfuhr, welche segensreichen Dinge die beiden in Siem Reap für die „Vergessenen Kinder“ tun und beschloss, eine Patenschaft zu übernehmen. Und nach einem Besuch im vietnamesischen Saigon unternahm ich dann einen Abstecher in das nur 45 Minuten entfernte Siem Reap, um Sun und Roger kennenzulernen.

Bei mir hatte ich das Buch von Benjamin Prüfer „Wohin Du auch gehst“ – Prüfer beschreibt darin wunderbar die durchaus komplizierte Liebe zu einem kambodschanischen Mädchen, Sreykeo. Es ist eine wahre Geschichte. „Wohin Du auch gehst“ lag vor mir, als ich dann meinen Patenjungen Phayk Pan kennenlernen durfte, er schaute dann dauernd auf das Buch, dessen Inhalt er nicht lesen konnte, und ich fragte ihn, ob er etwas hineinschreiben möchte. Er schrieb dann in Khmer: „I am Phayk Pan. I am 10 years old, I learn Khmer Grad 2 and English. I live with Grand mother. My father go when I am 5 month. He never came back. So I don´t know about him. Now, I have a new father, his name is Holger Doetsch.“ Dann gab der Junge mir das Buch zurück, er strahlte dabei, und es war ein Strahlen, das ich nie mehr vergessen werde und das mich ohne Übertreibung verändert hat.

Somit habe ich meinen ersten Besuch in Kambodscha, dem weitere folgen sollten, als ein Geschenk empfunden. Warum? Weil mir der Besuch in diesem geschundenen, armen Land die Möglichkeit gab, die eigene Lebenswirklichkeit kritisch zu sehen, diese vielleicht gar neu zu entdecken. Die Menschen vor Ort, insbesondere Sun und Roger, aber vor allem meine Patenkinder Phayk Pan und Teun Vanna – die zweite Patenschaft habe ich später übernommen – haben mir neue Kräfte verliehen, Kräfte, die man getrost als sinngebend bezeichnen kann. Die Menschen in Kambodscha gaben mir so die Möglichkeit, achtsamer zu werden und dabei auf die Impulse meines Herzens zu lauschen. Und dass ich nach meiner Rückkehr nach Deutschland – da schon wild entschlossen, diesen Verein zu gründen – auf wunderbare Helferinnen und Helfer treffen durfte, machte die Wandlung, die ich in Kambodscha wahrnahm, quasi perfekt.

Es ist und bleibt unsere Aufgabe, nie müde darin zu werden, das gegossene Fundament zu pflegen und immer weiter darauf aufzubauen.

Der erfolgreiche deutsche Unternehmer Hermann Ricker, der nach einem lebensbedrohlichen Autounfall Mitte der 1990er Jahre buddhistischer Mönch wurde, hat recht: „Es ist wichtig, was immer man tut, es mit ganzem Herzen zu tun. Seine ganze Energie einzubringen. Dann wird auch das Resultat dementsprechend sein. Wenn man dazu noch Freude mit sich bringt, dann schafft man in sich selbst die beste Voraussetzung dafür, erfolgreich zu sein, was immer Erfolg für den einzelnen von uns bedeuten mag.“ Und: „Alles, was wir dazu brauchen, ist schon bei uns angelegt. Wir müssen es nur freilegen.“

Machen Sie bitte mit!
Werden Sie ein Weltverbesserer!
Und seien Sie so ein Teil eines gemeinschaftlichen Tuns zum Wohle der uns anvertrauten Kinder in Kambodscha.

Vielen Dank, Ihnen alles Gute, vor allem Gesundheit, Zuversicht und Zufriedenheit!

Ihr Holger Doetsch, Vorstandsvorsitzender

Anmerkung: Gründer und Vorstandsvorsitzender bis 31.12.2016